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Verlustangst überwinden: Wie du dich von der Angst vor dem Alleinsein befreist

Aktualisiert: 1. Feb.


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Verlustangst ist ein tief verwurzeltes emotionales Phänomen, das viele Menschen betrifft. Oft hat diese Angst ihren Ursprung in der Kindheit, wenn prägende Erlebnisse das Vertrauen in dauerhafte Beziehungen erschüttern. Doch auch spätere Erlebnisse, wie der Verlust eines geliebten Menschen, können Verlustangst verstärken und zu einem schmerzhaften, traumatischen Erlebnis führen. Das Gehirn speichert solche traumatischen Ereignisse und reagiert in ähnlichen zukünftigen Situationen mit Alarmbereitschaft. Diese Reaktionen können in zwischenmenschlichen Beziehungen problematisch werden, da sie die sogenannte Fight-or-Flight-Response aktivieren und zu irrationalem Verhalten führen.



Die Ursprünge der Verlustangst verstehen


Verlustangst beginnt oft in der Kindheit, wenn Kinder starke Bindungen zu Eltern oder Bezugspersonen aufbauen. Werden diese Bindungen gestört oder droht der Verlust, entwickelt sich eine tiefe Angst, die auch im Erwachsenenalter bestehen bleibt. Diese Angst kann durch spätere Verluste oder traumatische Erlebnisse noch verstärkt werden. Wenn man beispielsweise als Erwachsener einen geliebten Menschen verliert, speichert das Gehirn diesen Schmerz ab und kann bei ähnlichen Erlebnissen in der Zukunft stark reagieren.



Wie das Gehirn auf Verlustangst reagiert


Unser Gehirn ist darauf programmiert, uns vor Gefahren zu schützen. Wenn es Ähnlichkeiten zwischen einer aktuellen Situation und einer früheren traumatischen Erfahrung erkennt, aktiviert es eine Vorwarnung. Unser Körper reagiert, als ob die Angst Realität geworden ist, obwohl dies nicht der Fall ist. In Beziehungen kann dies zu übermäßiger Anhänglichkeit und irrationalen Handlungen führen, was den Partner bedrängen und letztendlich wegstoßen kann.



Der Teufelskreis der Verlustangst in Beziehungen


In einer Beziehung kann Verlustangst besonders destruktiv sein. Aus Angst vor dem Alleinsein reagiert man oft “out of character” und handelt aus Angst statt aus Liebe. Dies führt zu Verhaltensweisen wie übermäßiger Anhänglichkeit, die den Partner erdrücken können. Wenn der Partner Raum braucht, um Probleme zu verarbeiten, fällt es schwer, diesen Raum zu gewähren. Stattdessen klammert man sich noch mehr an ihn, was die Beziehung weiter belastet.


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Der Weg aus der Verlustangst


Um mit Verlustangst umzugehen, ist es wichtig, sie zuerst zu erkennen und ihre Ursprünge zu verstehen. Ein wichtiger Schritt ist der Realitätscheck: Sich bewusst zu machen, dass keine Situation der anderen gleicht und dass man nicht alle Informationen hat, um eine Situation vollständig zu beurteilen. Geduld und Rationalität sind hierbei entscheidend. Es ist auch wichtig, die Realität nicht mit angstbasierten Annahmen zu füllen, da diese ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit erzeugen.



Selbstberuhigung und Realitätsverbindung


Sich selbst zu beruhigen und nicht auf den Partner zu projizieren, ist ein wichtiger Schritt. Oft ist der Partner ebenfalls überfordert und braucht Abstand, um die Situation zu verarbeiten. Es ist hilfreich, sich alleine mit seinen Gefühlen auseinanderzusetzen, um Klarheit zu gewinnen. Alleinsein ermöglicht eine tiefere Selbstanalyse und hilft, die Qualität der eigenen Gedanken zu verbessern.



Aus der Komfortzone treten


Ein weiterer wichtiger Schritt im Umgang mit Verlustangst ist das bewusste Verlassen der Komfortzone. Indem man sich Situationen stellt, die Angst machen, baut man Selbstvertrauen auf. Dies kann bedeuten, bewusst Zeit allein zu verbringen, einen Spaziergang alleine zu machen oder einen Kurzurlaub alleine zu unternehmen. Diese Erfahrungen helfen, die eigene Reaktion auf Angst zu verbessern und den Partner nicht zu erdrücken.



Praktische Übungen für den Alltag


Es gibt verschiedene Übungen, die helfen können, mit Verlustangst umzugehen:


Atemübungen: Diese helfen, im gegenwärtigen Moment zu bleiben und sich zu beruhigen.

Affirmationen: Positive Selbstbestätigungen können helfen, das Selbstbewusstsein zu stärken.

Selbstliebe: Sich selbst die Liebe zu geben, die man sich vom Partner wünscht, ist entscheidend.


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Bonustipp: Eigene Stärken entwickeln


Oft vermisst man an einer Person etwas, was man sich selbst nicht geben kann. Es ist wichtig, diese Eigenschaften bei sich selbst zu entwickeln, um den Verlust weniger schmerzhaft zu empfinden. Indem man an seinen eigenen Stärken arbeitet, wird man unabhängiger und selbstsicherer.



Fazit


Der Umgang mit Verlustangst erfordert Geduld, Selbstanalyse und das bewusste Verlassen der Komfortzone. Durch das Erkennen der Ursprünge der Angst, das Durchführen eines Realitätschecks und das Entwickeln eigener Stärken kann man lernen, die Angst zu überwinden und gesunde, liebevolle Beziehungen zu führen.

 
 
 

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