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Die Macht der Glaubenssätze: Warum dein Denken dein Leben bestimmt

Aktualisiert: 31. Jan.

Glaubenssätze sind wie der unsichtbare Motor, der uns durchs Leben steuert. Sie sind tief verwurzelte Überzeugungen, die unser Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen, oft ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Warum aber ist es so wichtig, sich dieser Glaubenssätze bewusst zu werden, sie zu erkennen und zu hinterfragen? In diesem Artikel wollen wir uns intensiv mit der Entstehung von Glaubenssätzen, ihren langfristigen Auswirkungen und der Frage beschäftigen, warum es für ein erfülltes Leben unverzichtbar ist, sich dieser Muster bewusst zu werden.


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Was sind Glaubenssätze und warum sie so mächtig sind


Glaubenssätze entstehen durch unsere Erziehung, durch Erfahrungen und durch das Umfeld, in dem wir aufwachsen. Sie beeinflussen, wie wir die Welt sehen und wie wir auf bestimmte Situationen reagieren. Ein Glaubenssatz könnte zum Beispiel lauten: "Ich bin nicht gut genug." Dieser Gedanke wird dann zur Grundlage für viele deiner Handlungen. Selbst wenn das objektiv nicht stimmt, sucht unser Gehirn nach Beweisen, um diesen Glaubenssatz zu bestätigen.


Unser Verstand funktioniert so, dass er alles, was wir glauben, verstärkt. Das bedeutet, wenn du glaubst, dass du nicht gut genug bist, wirst du Situationen eher negativ interpretieren. Dein Gehirn fokussiert sich auf die Anzeichen, die diesen Glaubenssatz bestätigen, und blendet Informationen aus, die das Gegenteil beweisen könnten. Das Gleiche passiert, wenn du glaubst, dass dein Partner untreu ist, auch ohne wirkliche Anzeichen dafür. Dein Verstand sucht automatisch nach Hinweisen, um diese Angst zu bestätigen. Das Phänomen nennt sich *selektive Wahrnehmung*.



Die Entstehung von Glaubenssätzen


Viele unserer Glaubenssätze entstehen bereits in der Kindheit. Aussagen wie „Sei nicht so laut“ oder „Mach das lieber nicht, das kannst du nicht“ setzen sich tief in unserem Unterbewusstsein fest. Sie können durch Eltern, Lehrer oder Freunde geprägt werden und im Laufe der Zeit durch wiederholte Erfahrungen verstärkt werden. Negative Erlebnisse oder traumatische Erfahrungen spielen hierbei oft eine große Rolle.


Glaubenssätze sind nicht immer bewusst. Viele von ihnen laufen im Hintergrund ab, steuern uns aber dennoch massiv. Oft erkennen wir erst durch Selbstbeobachtung oder therapeutische Arbeit, welche Glaubenssätze uns tatsächlich antreiben.



Beispiel: Der Gärtner und die selektive Wahrnehmung


Um besser zu verstehen, wie Glaubenssätze unser Leben steuern, nehmen wir das Beispiel eines Gärtners. Ein Gärtner, der sich täglich mit Pflanzen beschäftigt, wird automatisch viel mehr auf die Natur achten als jemand, der nichts mit diesem Thema zu tun hat. Fahren beide durch eine Allee, wird der Gärtner auf die Bäume und Pflanzen achten, während der andere vielleicht die schöne Umgebung oder den Sonnenuntergang bewundert. Der Gärtner hat durch seine tägliche Arbeit eine spezielle Wahrnehmung entwickelt, die auf Pflanzen fokussiert ist. Genauso ist unser Gehirn auf unsere Glaubenssätze fokussiert.


Dieses Beispiel zeigt, wie stark unser Denken unsere Wahrnehmung beeinflusst. Ähnlich wie der Gärtner, der an Pflanzen denkt, denkt jemand mit negativen Glaubenssätzen in negativen Mustern. Wir bemerken die Dinge, die zu unseren Überzeugungen passen, und ignorieren den Rest.


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Langfristige Folgen von negativen Glaubenssätzen


Die Auswirkungen von negativen Glaubenssätzen können enorm sein. Sie betreffen nicht nur unser Selbstwertgefühl, sondern können langfristig auch unser körperliches und emotionales Wohlbefinden beeinträchtigen. Negative Glaubenssätze führen oft zu Selbstsabotage, indem wir unbewusst Entscheidungen treffen, die unseren Erfolg oder unser Glück behindern.


Ein weit verbreiteter Glaubenssatz lautet beispielsweise: „Ich habe es nicht verdient, glücklich zu sein.“ Menschen mit diesem Glaubenssatz neigen dazu, sich selbst zu sabotieren, indem sie sich auf ungesunde Beziehungen einlassen, berufliche Chancen nicht ergreifen oder sich selbst sabotieren, um Misserfolge zu rechtfertigen.


Ein weiteres Beispiel ist der Glaubenssatz: „Ich darf keine Fehler machen.“ Dieser führt oft zu Perfektionismus und einem ständigen Gefühl der Unzulänglichkeit. Menschen, die diesen Glaubenssatz verinnerlicht haben, stehen unter enormem Druck, immer perfekt zu sein, was zu Angst, Stress und Burnout führen kann.



Der Kreislauf der Selbstbestätigung


Unser Gehirn liebt Kontrolle und Vorhersehbarkeit. Deshalb füllen wir oft Unsicherheiten oder Lücken in unserem Wissen mit unseren Ängsten oder negativen Überzeugungen auf. Wenn wir glauben, dass etwas Schlechtes passieren wird, fokussiert sich unser Gehirn auf Anzeichen dafür, dass dies tatsächlich eintritt. Wir "füttern" unsere Glaubenssätze also unbewusst immer weiter, bis sie sich wie selbsterfüllende Prophezeiungen verhalten.


Eine andere wichtige Funktion unseres Gehirns ist der Überlebensinstinkt. In Urzeiten war es für uns überlebenswichtig, nach Gefahren Ausschau zu halten. Dieser Urinstinkt lebt in uns weiter. Aber heute sind die „Gefahren“ oft keine wilden Tiere mehr, sondern emotionale Unsicherheiten, Ängste und negative Glaubenssätze. Unser Gehirn sucht also ständig nach „Gefahren“, die unsere Glaubenssätze bestätigen.



Der erste Schritt zur Veränderung: Selbstbeobachtung


Der erste und wichtigste Schritt, um negative Glaubenssätze zu verändern, ist Selbstbeobachtung. Um dir deiner Glaubenssätze bewusst zu werden, musst du deine Gedanken beobachten. Achte darauf, wie du in bestimmten Situationen reagierst. Was sind die ersten Gedanken, die dir durch den Kopf gehen, wenn du zum Beispiel kritisiert wirst? Welches Muster erkennst du, wenn du Stress erlebst oder dich unsicher fühlst?


Viele Menschen finden es hilfreich, sich mit Meditation oder Achtsamkeitstechniken zu beschäftigen, um ihre Gedanken besser zu beobachten. Durch diese Praktiken kannst du lernen, deine Gedanken zu hinterfragen und herauszufinden, welche Überzeugungen dir helfen und welche dir schaden.


Ein Beispiel hierfür wäre: Du bist in einer neuen Beziehung und hast ständig Angst, dass dein Partner dich betrügt. Anstatt diese Angst ungefiltert zu glauben, frage dich: „Was habe ich für einen Beweis? Kommt diese Angst vielleicht von einer früheren Erfahrung oder einem negativen Glaubenssatz, den ich über Beziehungen habe?“



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Der Weg zur Veränderung


Glaubenssätze zu ändern ist kein schneller Prozess. Es erfordert Zeit, Geduld und Übung, alte Überzeugungen loszulassen und durch neue, positive Gedanken zu ersetzen. Dabei können auch therapeutische Gespräche oder Coaching helfen. Ein Coach oder Therapeut kann dir helfen, deine Glaubenssätze zu identifizieren und dir Werkzeuge an die Hand geben, um sie zu verändern.


Manchmal ist es schwierig zu unterscheiden, ob ein bestimmtes Verhalten zu deinem Charakter gehört oder ob es auf einem negativen Glaubenssatz basiert. Hierbei kann professionelle Unterstützung hilfreich sein, um herauszufinden, welche deiner Denkweisen wirklich zu dir passen und welche du aus Angst oder Unsicherheit entwickelt hast.


Beispiele für häufige negative Glaubenssätze


- „Ich bin nicht gut genug.“

- „Ich darf keine Fehler machen.“

- „Ich werde nie Erfolg haben.“

- „Alle Menschen enttäuschen mich.“

- „Ich verdiene es nicht, geliebt zu werden.“



Fazit: Alles beginnt im Kopf


Unsere Glaubenssätze bestimmen unser Leben. Wenn wir uns unserer Überzeugungen bewusst werden und sie hinterfragen, können wir unser Denken und damit unser Leben ändern. Es ist kein einfacher Prozess, aber er ist unglaublich lohnend. Denn wenn wir es schaffen, unsere negativen Glaubenssätze durch positive zu ersetzen, öffnen sich uns neue Möglichkeiten, sowohl in unseren Beziehungen als auch in unserer beruflichen und persönlichen Entwicklung.


Denke daran: Alles beginnt im Kopf.


 
 
 

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